Vom 14.-16.11.2014 fand die letzte Gruppenleiterschulung der Kolpingjugend für dieses Jahr statt. Die Jugendlichen konnten zwischen den Themen „Wer ist mein Nächster?“ und dem JuLeiCa Baustein II wählen, der für den Erwerb der JugendleiterInnencard notwendig ist. Wir trafen uns im Kardinal-Wendel-Haus in Homburg/Saar.
Der Baustein II der JuLeiCa umfasst den Themenbereich Rechte und Pflichten eines Gruppenleiters. Es geht um Aufsichtspflicht und Jugendschutzgesetz. Auch die Regeln in der Gruppenstunde und vor allem die Prävention sexualisierter Gewalt sind ein Thema dieses Bausteins. Nach einer kurzen Einführung am Freitagabend und einem Einstieg in das Thema kam der Spaß beim Abendprogramm nicht zu kurz. An dieser Stelle möchten wir nochmals Jutta danken, die am Samstag die Teilnehmer in dem Bereich Prävention sexualisierter Gewalt für uns geschult hat.
Die Teilnehmer des „Wer ist mein Nächster?“ Teils untersuchten unterdessen die Fragen „Was ist Inklusion?“ und was meint der Begriff „Nächster“ eigentlich? Dazu beschäftigten sie sich mit dem christlichen Menschenbild, den Aussagen der Bibel über den Nächsten und der Aktualität des Themas in unserer heutigen Gesellschaft. Außerdem konnten sie ihrer Kreativität beim Gestalten von Collagen zum Thema Inklusion freien Lauf lassen.
Ein Highlight war die Podiumsdiskussion am Samstagnachmittag, die passend zum Thema unter dem Motto „Wer ist mein Nächster?“ stand. Als Podiumsteilnehmer waren Olivia Neef, Diakon Andreas W. Stellmann, Pfarrer Carsten Leinhäuser und Markus und Thomas Heitz eingeladen, die durch ihre beruflichen Tätigkeitsfelder oder Erfahrungen im Ausland viele Impulse und Gedankengänge rund um die Frage nach Inklusion, Integration und Nächstenliebe in unserer Gesellschaft beitragen konnten. Im Rahmen dieser Diskussion, wurde deutlich, wie umfassend dieses Thema ist und wie viele unterschiedliche Aspekte diesem zu Grunde liegen.
Eine weitere Besonderheit an diesem Tag war der gemeinsame, interkontinentale Gottesdienst mit der Kolpingfamilie Irma Ana in Riachinho (Brasilien), zu der wir seit dem Workcamp der Kolpingjugend im vergangenen Jahr einen engen Draht haben. Per Live-Übertragung im Videochat und Dank der simultanen Übersetzung von Pfarrer Carsten Leinhäuser und Michael Anderson Lima di Sousa haben wir das unmögliche möglich gemacht. Genau an solchen Aktionen sehen wir, dass Entfernungen und noch so unüberwindbare Distanzen keine Rolle für den gemeinsamen Glauben spielen. Wir konnten die Gemeinschaft als Kolpingschwestern und -brüder spüren und waren unseren fernen Nächsten so ganz nah. Vielleicht sollten wir uns in unserem Alltag öfter bewusst machen, dass manche Dinge gar nicht so unmöglich sind, wie wir glauben, damit auch die Distanzen und Grenzen in unseren Köpfen keine Rolle mehr spielen, wenn es um Inklusion und Integration von Menschen in unsere Gesellschaft geht.
Auch wenn die drei Schulungstage wieder einmal schnell vorüber gingen ist es bis zur nächsten Gruppenleiterschulung vom 20.02. – 22.02.2015 nicht mehr so lange. Wir freuen uns sehr auf alte aber auch auf neue Gesichter, die unsere Schulung bereichern.