
Jugend will sich mit starker Stimme in den Visionsprozess des Bistums einbringen
Der BDKJ-Diözesanvorstand machte deutlich, dass im angekündigten Visionsprozess des Bistums das Potential stecke, über die Frage einer gemeinsamen Ausbildung des seelsorglichen Personals hinaus Gemeinsamkeiten und Teamgeist zu wecken und Beteiligung zu ermöglichen. Leinhäuser machte deutlich, dass die Jugendverbände sich gerne und stark in den Prozess einbringen möchten und warb für ein Veranstaltungsformat, das möglichst viele Zielgruppen und Generationen miteinander ins Gespräch bringen kann. Wiesemann machte daraufhin deutlich, dass Beteiligung gerade angesichts des massiven Vertrauensverlusts in Kirche in Folge der Missbrauchstudie wichtig sei: „Wir werden den Visionsprozess im Angesicht der Krise, in der wir stecken, gestalten. Es ist mir wichtig, dass Kirche gerade jetzt sowohl einen weltkirchlichen als auch einen lokalen Blick einnimmt.“ Klar sei: „Wo Gottesberührung und soziales Engagement zusammenfallen, da ist Kirche zukunftsfähig. Kirche darf nicht nur als institutionelles System wahrnehmbar sein. Menschen müssen spüren und erleben können, dass Kirche mit Gott zu tun hat. Einerseits. Andererseits muss es Orte geben, an denen Menschen andere Menschen treffen, die für ihre Nöte da sind, ganz ohne weitere Erwartungen. Diese beiden Orte sind Auferstehungsorte.“
BDKJ stellt seine Präventionsarbeit vor
Thomas Heitz, BDKJ-Diözesanvorsitzender, warb für angemessene Ressourcen im Bereich der Präventionsarbeit: Die Missbrauchsstudie habe deutlich gemacht, dass Kirche Handlungsbedarf habe.
„Die Jugendverbände verstehen sich hier als Anwälte der Kinder und Jugendlichen, die unseren besonderen Schutz brauchen“, sagte Heitz. Es verwies auf den Beschluss der Jahreskonferenz Jugendseelsorge, der im vergangenen November für das ganze Bundesgebiet getroffen worden war und der der Präventionsarbeit einen hohen Stellenwert in den Jugendverbänden zuschreibt. „Wir arbeiten in dem Themenbereich schon seit vielen Jahren, haben gute Schulungsmodule entwickelt und legen viel Wert darauf, Kinder und Jugendliche stark zu machen“, sagte Heitz. Weiterhin wolle der BDKJ sich im Bistum einbringen, wo immer das möglich sei. Wiesemann berichtete von den Anstrengungen des Bistums, die unternommen würden, um Missbrauch vorzubeugen und Straftaten aufzuklären. Das Bistum arbeite eng mit den Generalstaatsanwaltschaften zusammen und er selbst führe viele Gespräche mit Betroffenen, sofern diese es wünschten.
72-Stunden-Aktion: Schon jetzt 99 Gruppen angemeldet
Lena Schmidt, BDKJ-Diözesanvorsitzende, berichtete vom aktuellen Planungsstand der 72-Stunden-Aktion, die im Mai 2019 stattfinden wird. Im Bistum Speyer haben sich aktuell 99 Ortsgruppen zur bundesweit größten Sozialaktion angemeldet. Wiesemann lobte die Aktion als „in dieser Größenordnung einzigartig“: „Ein großes Lob an den BDKJ: Das ist eine sehr gute Aktion, weil sich Gemeinschaftsbewusstsein, christliches Zeugnis und aktives Tun vereint. Sie zeigt, dass junge Menschen sich gesellschaftspolitisch einsetzen und soziale Wirklichkeit mitgestalten.“